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Edwige Danticat: Kein anderes Meer

Es gibt Bücher, die einem ganz schnell ans Herz wachsen, deren Wirkung sich aber nur schwer erklären
lässt. Kein anderes Meer von Edwige Danticat ist ein solch besonderer Roman, voller Trauer und Verluste und zugleich tröstlich wie ein Blues.
Mit großem Einfühlungsvermögen erzählt die Autorin von einer Handvoll Menschen in der haitianischen Hafenstadt Ville Rose, die alle Verluste erlitten haben, die geliebte Menschen verloren und weiter leben mit ihrer Trauer und Schuld. Der Fischer Nozias etwa, der nach dem Tod seiner Frau woanders sein Glück suchen will und plant, die siebenjährige Tochter Claire bei der reichen Tuchhändlerin Gaelle zurückzulassen. Der Sohn des Schuldirektors, der aus den USA zurückkehrt in seine Heimat und sich mit einer alten Schuld konfrontiert sieht. Das Dienstmädchen Flore, das ein lange gehütetes Geheimnis endlich aufdecken will. Die Radiomoderatorin, die sich für eine erlittene Kränkung auf ihre Weise rächt. Die Schicksale in Danticats Roman sind weit entfernt von karibischer Inselromantik und dennoch hat ihr Buch einen fast märchenhaften Ton.
Claire, die Tochter des Fischers, ist die heimliche Heldin des Buches, die die Handlung in Gang setzt und zusammenhält. Claire, die in der Nacht vor ihrem achten Geburtstag ausreißt und von vielen gesucht wird. Im Original (Claire of the Sea Light) ist dieser Roman auch nach ihr benannt und die Autorin scheint in ihrer Person auch die Hoffnung auf ein besseres Leben auszudrücken. Ein bewegendes und wundervolles Buch, das trotz aller Armut und Gewalt getragen ist von Versöhnung. (P. Philippi)

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